Unsere Tierrassen

Begeben Sie sich im folgenden Text auf die Spuren der Nutztierrassen in der Arche-Region Flusslandschaft Elbe.

Durch Klick auf die farbig hinterlegten Namen der Tierrassen können Sie sich pdf-Dateien mit Steckbriefen der jeweiligen Rassen herunterladen (Dateigrößen liegen zwischen 2 und 5 MB).

Die Textmarken helfen Ihnen dabei, direkt zu den gewünschten Tierarten zu springen:

Rinder | Pferde und Esel | Schafe | Hunde | Geflügel |
Ziegen | Schweine | Schweineleasing | Kaninchen


Unsere Rote Liste-Rinder

Auf der Roten Liste der GEH stehen 14 einheimische Rinderrassen, sie sind bestens an die regionalen Besonderheiten angepasst. Die alten Rassen liefern sowohl Milch als auch Fleisch. Gebirgsrinder sind an der Elbe nicht zu finden, wohl aber im hügeligen Wendland. In der Flusslandschaft Elbe wird in der Hauptsache das Deutsche Schwarzbunte Niederungsrind gehalten. Daneben weiden Shorthorn-Rinder sowie als ausländische Rasse das Englische Parkrind.

Am Rande der Arche-Region leben auch zahlreiche Heck-Rinder. Sie sehen aus wie Auerochsen, sind aber genetisch keine. Denn der Urahn unserer Kühe ist ausgestorben.

Die bedrohten Rinderrassen in der Arche-Region Amt Neuhaus-Flusslandschaft Elbe:

Englisches Parkrind:
Weiße Form des heute ausgestorbenen dunklen Auerochsen. Extrem gefährdet. Vor ca. 2.000 Jahren durch die Kelten als Kulttier domestizierte Rinderrasse. Sehr robustes und ursprüngliches Rind. Ganzjährige Freilandhaltung möglich.

Deutsches Shorthorn:
Rasse kam vor über 200 Jahren aus England herüber. Drei Farbvarianten: rot, weiß und – in Europa höchst ungewöhnlich – schimmelfarben. Stark gefährdet trotz guter Fleischqualität – ohne zusätzliches Kraftfutter. Anspruchslos, angenehmes Wesen, kleine Kälber, daher keine Probleme mit der Geburt.

Deutsches Schwarzbuntes Niederungsrind:
Typisch norddeutsches Hausrind. Seit den 1960er Jahren sowohl in der Bundesrepublik als auch in der DDR durch Einkreuzungen verändert. Die alte Zuchtrichtung wurde in der DDR als Genreserve gehalten. Kleiner als das heute verbreitete Holstein-Rind, langlebig, fruchtbar, gute Milcheistung.

Hinterwälder:
Die kleinste unter den Rinderrassen in Mitteleuropa. Hat sich in den Höhenlagen des südlichen Schwarzwaldes mit steilen Lagen zu einer robusten eigenen Rasse entwickelt. Der alte Landschlag, der angeblich aus dem Keltenrind entwickelt wurde, fühlt sich auch im hügeligen Wendland wohl.


Arche für Kaltblut-Pferde und Esel
Die Elbtalaue war einst das zweitgrößte Zuchtgebiet für Hannoversche Pferde (3 Deckstationen) und wichtige Einkommensquelle für die Bauern, aber das ist lange vorbei. Heute trifft man nur noch wenige Pferde. Darunter auch mächtige Kaltblüter – besonders das Rheinisch-Deutsche und das Schwarzwälder Kaltblut, beide Rassen stark gefährdet. Sie werden vor der Kutsche und bei Waldarbeiten eingesetzt.
Die bedrohten Rassen in der Arche-Region Amt Neuhaus-Flusslandschaft Elbe:

Rheinisch-Deutsches Kaltblut

Schwarzwälder Kaltblut

Poitou-Esel:
Großesel aus Südwest-Frankreich. Stammt aus dem 11. Jahrhundert, lange Zeit für die Feldarbeit gezüchtet. Später zur Zucht großer Maultiere für die Gebirgs-Kavallerie. Heute fast nur noch in Tierparks.


Gefährdete Schafrassen – Vielfalt auf den Weiden

Sieben der insgesamt 22 Landschafrassen auf der Roten Liste der gefährdeten Nutztierrassen leben in der Elbtalaue – Schafrassen mit schönen regionalen Namen: Das Leineschaf, das Bentheimer Schaf, das Coburger Fuchsschaf, das Soay-Schaf oder die schnelle kleine Skudde. Außerdem das extrem gefährdete Brillenschaf. Und das rauwollige Pommersche Landschaf – mit bester Wolle für wetterfeste Pullover. Kleine Manufakturen verspinnen und filzen die Wolle der Arche-Schafe an der Elbe.

Alte Schafrassen in der Arche-Region Flusslandschaft Elbe:

Leineschaf:
Der ursprüngliche Typ stammt aus dem Leinebergland bei Göttingen, kleiner Kopf ohne Wolle, gesund auf den Beinen.

Bentheimer Landschaf:
Das größte deutsche Moor- und Heideschaf, anspruchslos

Weiße hornlose Heidschnucke (Moorschnucke):
Sehr kleine Landschafrasse mit feinem Knochenbau, bestens geeignet für Magerwiesen

Rauwolliges Pommersches Landschaf:
Mittelgroß, hornlos, liefert beste dunkle Wolle für Schlecht-Wetter-Strickwaren.

Skudde:
Eine der ältesten Schafrassen in Norddeutschland, ursprünglich aus Ostpreußen und dem Baltikum. Klein, Böcke mit ausgeprägtem Schneckenhorn.

Soay-Schaf:
Stammt aus Schottland, uralte Rasse. Zeichnung wie beim wilden Mufflon.

Brillenschaf


Hunderassen auf der Roten Liste

Kaum zu glauben, aber wahr – alte deutsche Hunderassen sind vom Aussterben bedroht. Denn Hof- und Hütehunde braucht heute kaum noch jemand. Um so schöner, dass einige Rassen an der Elbe ein Zuhause haben.

Alte Hunderassen in der Arche-Region Flusslandschaft Elbe

Großspitz:
lautstarker Spezialist für die Bewachung des Hofes. Extrem vom Aussterben bedroht.

Altdeutsche Hütehunde:
Gelbbacken, Schafpudel oder Harzer Fuchs


Die Arche-Region – ein bunter Hühnerhof

Viele Menschen erfreuen sich an der Vielfalt der Farben und Formen des Hausgeflügels, sei es bei den Hühnern, Gänsen, Enten, Tauben oder Puten. Aber bei keiner anderen Tierart dominieren Zuchtunternehmen die Produktion stärker als im Geflügelbereich. Die Vielfalt der Rassen findet sich fast ausnahmslos nur noch in Hobbyhaltungen oder auf bäuerlichen Betrieben zur Selbstversorgung. Es gilt langfristig die wichtigen Eigenschaften dieser alten Geflügelrassen zu erhalten – wie gute Futtersuche, Robustheit, gute Kükenführung und eine gute Legeleistung. So legen z.B. Westfälische Totleger, Vorwerkhühner oder Ramelsloher Hennen zwischen 150-200 Eier.

In der Roten Liste sind 20 Hühner-, 3 Enten-, 6 Gänse- und 2 Putenrassen aufgeführt, die neben ihren positiven Eigenschaften auch ein erhaltenswertes Kulturgut darstellen. Ob Sperber, Vorwerk, Sundheimer oder Reichshuhn, ob Leinegans, Aylesbury-Enten oder Cröllwitzer Puter – die Flusslandschaft ist ein bunter Geflügelhof.

Einige bedrohte Rassen des Federviehs in der Arche-Region Flusslandschaft Elbe:

Hühner:
Deutsche Sperber, Deutsch Langschan, Sundheimer, Sachsenhühner, Deutsches Reichshuhn, Vorwerkhuhn, Ostfriesische Möwen silber, Deutsches Lachshuhn, Ramelsloher gelb und Ramelsloher weiß, Lakenfelder, Brakel gold, Westfälische Totleger, Altsteirer, Thüringer Barthühner

Gänse:
Leinegans, Diepholzer Gans

Enten:
Aylesbury, Pommernente, Deutsche Pekingente

Puten:
Bronzeputen, Cröllwitzer Puten


Unsere Arche-Ziegen

Ziegenkäse aus der Elbtalaue – das ist eine Delikatesse, die längst in Hamburg reißenden Absatz findet. In der Arche-Region liefern die Milch dazu unter anderem die Thüringer Waldziegen, feine braune Tiere, sanftmütig und fruchtbar. Wie nett Ziegen sind, zeigt auch eine Rasse aus der Schweiz: Die Bündner Strahlenziegen werden für tiergestützte Arbeit in Jugendprojekten eingesetzt.

Alte Ziegenrassen in der Arche-Region Flusslandschaft Elbe:

Thüringer Wald Ziege:
hellbraun bis schokofarben. Mit und ohne Hörner, gute Milchziege; Mitte des 20. Jahrhunderts durch Einkreuzungen entstanden

Bündner Strahlenziege:
Stammt aus der hochalpinen Schweiz. Schwarzes Fell mit markanten weißen Abzeichen. Sehr trittsicher und herdenbezogen.


Schwein gehabt

Zu den Schweinen an der Elbe gibt es eine besondere Geschichte: In Amt Neuhaus wurde das erste Deutsche Edelschwein gezüchtet. Die Stammeltern vieler bundesdeutscher Landschweine stammen aus dem kleinen Dorf Groß Kühren und hießen „Richard“ und „Fridolin“. Das war so: Landwirt Johannes Ungewitter pachtete 1851 den Hof in Groß Kühren, befasste sich mit Schweinezucht und begann, feingliedrige englische Schweine mit Schlappohren und wenig Fell zu importieren und einzukreuzen. Sohn Carl erhielt 1904 die ersehnte Anerkennung der neuen Rasse „Weißes Edelschwein“. Nach dem Kriegsende und Gründung der DDR verließen Ungewitters Groß Kühren und siedelten in Dannenberg. Dort setzte Enkel Hans die Zucht fort, die bis heute wirksam ist.

Alte Schweinerassen in der Arche-Region Flusslandschaft Elbe:

Buntes Bentheimer Schwein:
Geschecktes Fell. Anspruchslos und genügsam, gute Muttereigenschaften, sehr guter Geschmack durch Muskelfett-Anteile.

Rotbuntes Husumer Schwein (Dänisches Protestschwein):
Rot-weiß geschecktes Fell, einst gezüchtet von Dänen in ihre Nationalfarben – als Protest gegen eine deutsche Verordnung, dass sie ihre Nationalflagge „Danebrog“ nicht hissen durften. Sehr robust, winterfest und gute Muttertiere.

Rotes Wollschwein:
Urtümliche Rasse mit langen lockigen Haaren ursprünglich in Serbien gezüchtet. Genügsames und wetterfestes Freilandschwein besonders für sumpfige Landschaften. Wächst sehr langsam. Hoher Speckanteil, gestreifte Ferkel

Angler Sattelschwein:
Klassische Färbung schwarz mit weißem Sattel oder Gürtel über der Vorderhand. Zucht seit 1880 hauptsächlich in Angeln/Schleswig-Holstein. Sehr gutes Fleisch-Schwein. Robust und gesund.


Schweineleasing

Einige Züchter bieten „Schweineleasing“ an. Der „Schweinebesitzer auf Zeit“ zahlt dem Züchter einen festen monatlichen Betrag, nach einem Jahr wird das Schwein geschlachtet. Schnitzel, Kotelett, Schinken und Wurst bereitet der Schlachter zu. Schweineleasing ist für den Verbraucher eine prima Kontrolle über sein Schwein und zudem ein Beitrag für den Erhalt alter Rassen.

Kontakte fürs Schweineleasing:

huebner


Frank Hübner
E-Mail: info@archehof-vockfey.de (Bunte Bentheimer)

rosenberg


Ingo Rosenberg
E-Mail: rosenberg.landwirtschaft@t-online.de
www.hofgrossbanratz.de („Protestschweine“)

HutewaldhofAngler

Familie Ollendorf
E-Mail: info@hutewaldhof.de
www.hutewaldhof.de (Angler Sattelschweine)

Familie Fock/Scholze in 19273 Brahlstorf
E-Mail: Reinhard.fock@hotmail.de


Gefährdete Kaninchenrassen

Acht Kaninchen-Rassen stehen auf der Roten Liste – zwei werden an der Elbe gehalten: Sowohl das Angora-Kaninchen als auch das Meißner Widderkaninchen sind heute akut vom Aussterben bedroht. Neue und reizvolle Betätigungsfelder mit Freilandgruppenhaltung könnten dazu beitragen, den Verlust weiterer Kaninchenrassen zu verhindern.

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